Crappy New Year.
Das neue Jahr hat super angefangen: Ich war krank, so richtig schön mit Halsweh und allem. Und ich habe bemerkt, dass ich, wenn ich gestresst oder unruhig bin oder mir etwas Gedanken macht, Albträume bekomme. In den letzten zwei Wochen gleich dreimal. Das ist so nervig! Und dann, grade mal eine Woche Schule und schon könnte man wieder sämtliche Hälse umdrehen! Abibuch organisieren, Chorproben, Nachilfe geben, lernen, Opa von A nach B fahren, trainieren, lernen, Hausaufgaben machen, Informatikkuchen backen (ich sag euch eins, Jungs: AB DEM ZWEITEN HALBJAHR KÖNNT IHR EUCH EURE DOOFEN KUCHEN ALLEINE BACKEN!), die Zeitzeugenaussagen auswerten und das Geschichtsprojekt fertigstellen (und danach einen draufmachen gehen, weil man es ENDLICH fertig hat!), lernen, Social Connections pflegen (Sushi essen), Zimmer aufräumen und einigermaßen bewohnbar halten, Mama im Haushalt ein bisschen zur Hand gehen, Auto zur Reparatur bringen und von dort auch wieder abholen... Wer hat eigentlich festgelegt, dass ein Tag nur 24 Stunden haben darf? Und das Dumme ist, um fünf Uhr ist es auch schon dunkel, da ist dann die Motivation noch irgendwas Sinnvolles zu machen auch weg.
Jetzt grade schreibe ich eigentlich auch nur aus einem einzigen Grund einen Blogeintrag: Ich lerne grade fürs Matheabi und hab jetzt meinen Analysis-Ordner fast durch. Also so von den Themen her. Dann werde ich mich an ein paar Übungsaufgaben und dann an die Stochastik setzen. Aber ich habe grade an einer Funktionsschar rumgerechnet und ich wusste nicht, wie ich die zweite Ableitung der Funktion finde. Ich kann eine ganz normale Funktion nicht mal ableiten! Argh! Deswegen wollte ich mal zehn Minuten was anderes tun und hab gesagt, dann heule ich doch mal wieder hier rein. (Memo an mich: Nach dem Blogeintrag mal Ableiten mit der Quotientenregel versuchen!!)
In der Schule ist das Matheabi momentan sowieso die neue Mode. Ganz beiläufig wird mal hier, mal da gefragt "Hast du eigentlich schon angefangen zu lernen?", oder so in eine größere Runde gelästert: "Habt ihr gehört, die XYZ hat schon ein ganzes Heft voller Analysis-Aufgaben gerechnet! ... Die ist doch krank, oder?!" Die Intention dahinter ist klar: BITTE SAGT MIR DASS IHR AUCH NOCH NICHTS GEMACHT HABT DAMIT ICH KEIN SCHLECHTES GEWISSEN HABEN MUSS! Leider klappt das seit den Weihnachtsferien nicht mehr so gut. Bis letztens habe ich immer nur gesagt: "Naja, ich hab schon ein bisschen was gemacht." Aber das hab ich auch nur gesagt, weil ich finde, dass es wenig ist. Aber meine Einstellung zum Lernen ist eh etwas unnatürlich, ich bin eine kleine Stresspustel, was das angeht, und alle anderen waren immer sauer, wenn ich gesagt habe "Ich hab nur wenig gemacht bisher" und wenn sie dann auf die Frage, wie weit ich bin, "Exponential- und Logarithmusfunktionen und die erste Abiübungsaufgabe" als Antwort bekommen haben.
Um nicht schräg angeguckt zu werden, unterschlagen viele auch einfach ihre bisherigen lernfortschritte. Da sagen manche dann: "Nö, ich hab noch nicht großartig was gemacht", wenn man dann aber dasitzt und mit einer Exponentialfunktion nichts anfangen kann als sie bunt zu unterstreichen, kommen sie und rechnen einem die Augfaben in einer Geschwindigkeit vor, dass einem übel wird.
Mit dem Mathelernen wird also gedealt wie mit Pausenbroten, die Lernerfolge rufen Neider und Lästerer und Bewunderer und Nachahmer auf den Plan. Und dabei befolgt man stets die Regel, so wenig wie möglich das "böse A - Wort" (Abitur) in den Mund zu nehmen. (Dazu eine Anekdote: Ich hab mir an Silvester den Spaß gemacht, um Punkt Mitternacht meinen Schulfreunden zuzurufen: "LEUTE, wir machen DIESES Jahr ABITUR!" Höhö.)
Sehr interessant, was dass so mit einem anstellen kann, dieses A*****. Da beneide ich die, die es ohnehin einfach hinkriegen. Ohne großartig lernen zu müssen, obwohl sie es trotzdem tun. Oder die, die sich einfach chillen und es auf sich zukommen lassen und von allein den richtigen Weg finden, nicht zu viel und nicht zu wenig für ihr A***** zu tun.
Ich verabschiede mich jetzt wieder und probiere die Quotientenregel aus. Als Abschluss gebe ich euch noch mein A*****-Lern-Lied auf die Ohren. Sehr schön, motiviert mich und wird mich jetzt bis zum Mathea***** begleiten.
Cheers everyone!
Mazenoire
Edit., einen Tag später: Hat übrigens geklappt, die Quotientenregel.